Die Ökumene, das Gespräch und die Begegnung mit christlichen Kirchen verschiedener Konfessionen, hat in der Heilandskirche eine lange Tradition. Diese pflegt unsere Gemeinde in besonderer Weise mit der römisch-katholischen Pfarre Herz-Jesu, der römisch-katholischen Stadtpfarre zum Heiligen Blut.
Die ökumenische Arbeit der Heilandskirche weiß sich eingebunden in die des Ökumenischen Forums Steiermark, des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich und des weltweiten Ökumenischen Rates der Kirchen.
Die Praxis der Ökumene zeigt sich im gemeinsamen Feiern von ökumenischen Gottesdiensten und Begegnungen zum Beispiel:
ökumenischer Gottesdienst zum Tag des Judentums (am 17. Jänner)
ökumenisches Abendgebet in der Gebetswoche für die Einheit der ChristInnen (im Jänner)
ökumenische Andacht zum Totengedenken am Grazer Zentralfriedhof (am 1. November)
ökumenische Schulgottesdienste
„ökumenische“ Trauungen für Paare unterschiedlicher Konfession
2. Ökumenische Versammlung 1997: ein ökumenischer Höhepunkt in Graz
Ein Höhepunkt des ökumenischen Miteinanders war die 2. Europäische Ökumenische Versammlung „Versöhnung – Gabe Gottes und Quelle neuen Lebens“, die 1997 in Graz unter engagierter Beteiligung der Heilandskirche stattgefunden hat.
Aus den Handlungsempfehlungen der 2. Europäischen Ökumenischen Versammlung in Graz, 1997:
„Wir empfehlen den Kirchen, ökumenische Bildung im Sinne weltweiten Lernens zu einem Schwerpunkt ihrer Bildungsarbeit zu machen und dabei den Aspekt des Teilens finanzieller, kultureller und spiritueller Reichtümer in den Vordergrund zu rücken.“
Begründung: Die ökumenische Gemeinschaft als weltweite Gemeinschaft muss sich immer stärker als Lerngemeinschaft verstehen, deren Versöhnungsauftrag es erfordert, einander Erfahrungen von Ausgrenzung, Ausbeutung und Unterdrückung mitzuteilen, aber auch Güter aller Art miteinander zu teilen, die das gemeinsame Leben in der einen Welt ermöglichen und bereichern.
3. Ökumenische Versammlung: Sibiu 2007
Wichtige Dokumente:
Charta Oecumenica, Leitlinien für die wachsende Zusammenarbeit unter den Kirchen in Europa, 2001
Ökumenischer Bekenntnisprozess „Wirtschaft im Dienst des Lebens“, seit 2002
Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, 2003
Ergebnisse der 9. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Porto Alegre/Brasilien, 2006
Aus der „Charta Oecumenica“ 2001:
Als Konferenz Europäischer Kirchen und als Rat der Europäischen Bischofskonferenzen sind wir im Geist der Botschaft der beiden Europäischen Ökumenischen Versammlungen von Basel 1989 und von Graz 1997 fest entschlossen, die unter uns gewachsene Gemeinschaft zu bewahren und fortzuentwickeln. Wir danken unserem Dreieinigen Gott, dass er durch seinen Heiligen Geist unsere Schritte zu einer immer intensiveren Gemeinschaft führt. Vielfältige Formen der ökumenischen Zusammenarbeit haben sich bereits bewährt. In Treue zu dem Gebet Christi: “Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, sollen auch sie eins sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast” (Johannes 17, 21), dürfen wir jedoch bei dem jetzigen Zustand nicht stehen bleiben. Im Bewusstsein unserer Schuld und zur Umkehr bereit müssen wir uns bemühen, die unter uns noch bestehenden Spaltungen zu überwinden, damit wir gemeinsam die Botschaft des Evangeliums unter den Völkern glaubwürdig verkündigen. Im gemeinsamen Hören auf Gottes Wort in der Heiligen Schrift und herausgefordert zum Bekenntnis unseres gemeinsamen Glaubens sowie im gemeinsamen Handeln gemäß der erkannten Wahrheit wollen wir Zeugnis geben von der Liebe und Hoffnung für alle Menschen. Auf unserem europäischen Kontinent zwischen Atlantik und Ural, zwischen Nordkap und Mittelmeer, der heute mehr denn je durch eine plurale Kultur geprägt wird, wollen wir mit dem Evangelium für die Würde der menschlichen Person als Gottes Ebenbild eintreten und als Kirchen gemeinsam dazu beitragen, Völker und Kulturen zu versöhnen.