In der protestantischen Tradition spielt Kirchenmusik eine große Rolle. Martin Luther hat Gassenhauer seiner Zeit mit neuen Texten versehen, um das Volk religiös zu bilden. Musik im Gottesdienst hat ihren eigenen Stellenwert, sie ist klingende Verkündigung.

Unser Kantor Thomas Wrenger hat, als Nachfolger von Paul Hönicke, die protestantische Kirchenmusik im Grazer Kulturleben weiter entwickelt und gefestigt. Die vor Jahrzehnten nur 18 Mitglieder zählende Kantorei hat sich inzwischen zu einem Klangkörper von etwa 50 Chormitgliedern entwickelt. Gottesdienste sowie die Pflege auch großer Oratorienliteratur stehen auf dem Programm.

Die Palette der gottesdienstlichen Musik reicht von der a-cappella Motette über Musik der Avantgarde bis hin zum Kantatengottesdienst mit Orchesterbegleitung. In protestantischer Tradition nehmen dabei die Kantaten Johann Sebastian Bachs einen gewichtigen Teil ein. Das Angebot im konzertanten Bereich umfasst Instrumentalkonzerte, Orgelkonzerte, geistliche Abendmusiken, große Oratorien und auch Sinfonien. Thomas Wrenger versucht hierbei, besonders unbekanntere Werke sowie Musik des 20. Jahrhunderts zu Gehör zu bringen. So im Jahre 2012 Menottis Weihnachtsoper „Amahl und die nächtlichen Besucher“, 2013 Leon Shidlovskys „Missa sine nomine“ oder 2014 Enjott Schneiders Orchesterwerk „At the edge of time“, eine Paraphrase über Mozarts Requiem.