Die persönliche Unmittelbarkeit vor Gott, ohne menschliche Zwischeninstanz, und die individuelle Verantwortung sind Grundelemente des evangelischen Glaubens. Die Kirche verkündigt das Heil, sie vermittelt es aber nicht.
Nach evangelischem Verständnis ist Kirche die Gemeinschaft der Gläubigen, in der das Evangelium verkündet, die Sakramente richtig ausgeteilt und die christliche Nächstenliebe praktiziert wird.
Ämter sind in der evangelischen Kirche mehr als Dienst und nicht als Rang zu verstehen. Dieses evangelische Grundverständnis von Kirche deckt sich mit dem des allgemeinen Priestertums aller Getauften. Demnach leisten PfarrerInnen besondere Dienste: Sie verkünden das Wort Gottes, führen Amtshandlungen durch und teilen die Sakramente aus.
Der Protestantismus kennt nur zwei Sakramente: Taufe und Abendmahl. Der Bibel zufolge wurden beide von Jesus Christus eingesetzt. Zu einem Sakrament macht sie, dass ein Wort Jesu mit einem Zeichen verbunden ist – Wasser bzw. Brot und Wein.